The Drum Platform
Die Drum Platform war ein enormer Spaß. Mein guter Freund Peter hatte immer etwas hoch oben auf dem größten Baum auf dem höchsten Kamm des Grundstücks bauen wollen. Mit meiner Ankunft war das endlich möglich. Als Tradi-Takler und ehemaliger Baumkletterer konnte ich Wege finden, in auch in großer Höhe Sicherheit bei der Arbeit zu gewährleisten. 17 Meter über dem Boden entstand so eine Aussichtsplattform, die atemberaubende Blicke über das Mohawk River Valley freigibt. Zudem stellten wir ein aus Acryl gebautes und somit wetterfestes Schlagzeug auf die Plattform. Wer will, kann jederzeit seine Rhythmen am vielleicht pittoresk gelegensten Schlagzeug der Welt üben und gleichzeitig die gesamte Umgebung beschallen.
Die große Herausforderung beim Bau war, dass wir keine Leiter hatten, die 17 Meter hoch ist, so dass wir zunächst nur am Seil hängend arbeiten konnten. Um überhaupt unsere Arbeit aufnehmen zu können, mussten wir uns stets erstmal selbst am Seil den Baum hochziehen, und wenn man ein Werkzeug oder eine Kiste Schrauben vergessen hatte, konnte das durchaus nerven. Vom kräftigen Unterbau mit schweren Stahlstreben über die Träger für den Holzrahmen bis hin zu den Decksplanken musste alles mit Seilen den Baum hinaufgezogen werden. Die Stahlstreben und Träger am Seil hängend zu installieren war nicht leicht, aber je mehr die Plattform wuchs, desto einfacher wurde es.
Besonders viel Spaß machte dabei der Designprozess, weil es einige Herausforderungen einzubeziehen galt. Ich machte mir Sorgen um die Statik, während Peter sich fragte, wie wir das Ganze bauen sollten. Doch immer, wenn er bei einem Entwurf einwandte, es könne schwierig werden, diesen zu bauen, ermahnte ich ihn, unsere Kreativität nicht einzugrenzen, ich würde schon einen Weg finden, alles zu bauen. Und immer, wenn ich bei einem Entwurf fragte, wie das statisch möglich sein solle, erwiderte er, wir sollten uns nun auf das Design konzentrieren, er werde schon alle Statikprobleme lösen.
Auf die Drum Platform gelangt man auf spektakuläre Weise über eine röhrenförmige Leiter, in deren Innerem man klettert. Sie besteht aus acht Seilen und etwa 40 Stahlringen, ausgemusterten Reifen von Holzkutschen. Im Umland der Root Community lebt eine größere Amish-Gemeinde mit etwa 80 Höfen. Da man ansonsten dort auf viele Trump-Anhänger trifft, sind diese immer freundlichen und ausgewogenen Menschen eine sehr willkommene Abwechslung und wir betreiben regen Handel mit ihnen. Unser Nachbar von gegenüber, Aaron, ist Wagenradmacher für Pferdekutschen, denn Autos verwenden er und seine Leute ebenso wenig wie elektrischen Strom. Von Aaron also bekamen wir die Leitersprossen geliefert, die ich dann mit Kneifbändseln, einer Art Seemannsknoten, an den Seilen befestigte.
Eine frühe Planungsbesprechung vor Ort im Baum in knapp 20 Metern Höhe.
Der erste Träger für den Holzrahmen hängt. Er ist der einzige, der direkt am Baum befestigt ist und somit der einfachste.
Der Holzrahmen für die Plattform ist fertig. Inzwischen können wir uns recht sicher dort oben bewegen.
Peter am Seil kletternd auf dem Weg zur Arbeit.
Blick durch die Röhrenleiter aus Kutschenreifen. Oben die fertige Plattform.
Und der Blick von oben die Leiter hinunter. In der Mitte ein Sicherungsseil für vorsichtige Kletterer.