Seefahrerei

 

Ich denke, es ist kaum übertrieben zu sagen, dass der Moment, in dem ich im Sommer 2010 auf dem Tradi-Festival in Duluth, Minnesota, zum ersten Mal meinen Fuß auf ein Traditionssegelschiff setzte, mein Leben veränderte wie kein anderer. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas überhaupt in Wirklichkeit gibt, dachte immer, diese Dinger existierten nur als Filmsets.

 

Meine Euphorie muss offenkundig gewesen sein, denn auf dem einzigen deutschen Schiff in der Flotte, der Roald Amundsen, deren Mannschaft etwas dünn besetzt war, bot man mir sogleich an, für zwei Wochen an Bord zu kommen und über den größten See der Welt zu segeln. Ich war zuvor noch nie an Bord eines noch so kleinen Segelbötchens gewesen, war aber sogleich gefangen vom Segeln, von der Fortbewegung ohne Motorantrieb im Allgemeinen und von der Nutzung Jahrhunderte alter Technologie zu diesem Zwecke im Speziellen. Nur zwei Wochen später fing ich meine erste Stelle als bezahlter Matrose auf einem Tradi-Segler, der Denis Sullivan, an.

 

Nachfolgend findet ihr ein paar Informationen zu den Tradi-Seglern, auf denen ich gearbeitet habe. Sollten euch Spier und Rah Begriffe seltsam vorkommen, schlagt am besten kurz in meinem rudimentären Lexikon für Segelchinesisch nach.