Die Dom Rep ist schön und gut, aber wohl eher für Strandurlauber geeignet als für Segler. Der große Umschlagplatz für Langfahrer liegt in Luperón im Nordwesten des Landes, wo Amerikaner den Winter verbringen oder sich sogar dauerhaft niedergelassen haben. Man vergesse nie, dass nur Ausländer in den USA Immigranten sind, während Amerikaner im Ausland Expats heißen. Wie dem auch sei. Weil ich prinzipiell nach Süden will, man die Gewässer Haitis, mit dem sich die Dom Rep die Insel Hispaniola teilt, aber tunlichst meiden sollte, liegt Luperón so wirklich gar nicht auf meiner Route. Die Bucht von Samana weiß allerdings ebenfalls zu gefallen, und der Nationalpark um die Bahía de San Lorenzo ist eine der schönsten Ankerbuchten, die ich je gesehen habe. Atemberaubende, von tropischer Vegetation überwucherte Klippen säumen hier die Küste, während Geier und Reiher in solchen Mengen über ihnen kreisen, dass man sie aus der Ferne für dunkle Wolken halten kann. Mehrere große Höhlen gilt es zu erkunden, zudem gibt es Mangrovenflüsse, die mit dem Dinghy erschlossen werden können und in denen die Stille fast schon gespenstisch ist.